Montag, 30. März 2009

Split vs. Various Artists

Klar: jede Split-Veröffentlichung ist eigentlich eine Various Artists. Aber etwas Differenzierung muss sein.

Sowas wie Schlachtrufe BRD ist natürlich ein Sampler. Hingegen ist die gemeinsame Veröffentlichung von EA80 und den Boxhamsters, die letztens wieder über 50EUR bei ebay gebracht hat, eindeutig eine Split. Klar: zwei Bands, jeweils eine Hand von Songs. Es gibt aber auch den Fall mit drei Bands. Zum Beispiel „Krieg kommt – Licht aus!“ mit Pankzerkroiza Polpotkin, Kindle und Unabomber oder der Tonträger mit Bizarre X, Third World und State Of Filth. Jede Band ein paar Songs und wohl auch auf der Initiative der Bands entstanden.

Es läßt sich auch noch auf 4-Way-Splits erweitern. Im Grindcore/Porngrind-Sektor gar nicht mal so selten. Aber das Hauptkriterium ist für mich, ob die Bands selbst die Compilation machen (=Split) oder jemand von aussen auf die Bands zu geht und dann eine Compilation (=V.A.) mit den Bands macht.

1 Jahr – Voran gehen sollst Du! feat. Atempause

Keiner wird es bemerkt haben – heimlich still und leise – und auch ich nur durch Zufall. Naja, irgendwie verging das erste Jahr mit diesem Blog dann doch recht schnell. Darum „Allet Jute zum Jeburtstach, wa?!“ Vorsätze: Mehr schreiben. Danke.

Vielleicht sollte ich auch meine halbe Musiksammlung hier als Download anbieten. Das interessiert die Leser doch sicherlich mehr?!

Montag, 16. März 2009

Anne Wands Schwester Durchde

Da gestern vor 2053 Jahren der römische Diktator Julius Caesar ermordet wurde, höre ich erstmal Supernichts mit „Caesar plant das zweite Quartal“. Was die Screamo-Band „Et Tu Brute“ damit zu tun hat, kann sich jeder selber denken, aber ich versuche erstmal etwas Aggressionsbewältigung:

Es war ein arschgezeugter Scheißtag
Nichts Schönes war an ihm
Natürlich war November
Dem kann man nicht entfliehen

Die Birne voll mit Selbsthassscheiß
Auf der Bank verbrauchtes Geld
Spaß und Freud geht anders
Ich war wütend auf die Welt

Und dann kommst Du mir blöde
Mit deinem Scheißgesicht
Du nahmst mich mal schlau beiseite
Und rietest mir zum Verzicht

Und ich hau Dir so was aufs Maul
Ich klatsch Dich durch die Wand
Und ich weiß Du bist viel größer
Doch ich hab heut keinen Verstand

Von mir aus kannst Du als erster hauen
Das ist mir scheißegal
Und wenn's dann noch nicht blutet
Schlag halt noch einmal

Erstmal brech' ich Deine Nase
Und dann breche ich Dein Herz
Sportsfreund, Du musst dran glauben
Du bist Caesar, bald ist März

Und für jeden blöden Scheißer
Kriegst du heut eine rein
Und mir geht es schon viel besser
Du brauchst mir nicht verzeihen

Freitag, 6. März 2009

Die Post an den Hals ...

Liebe Deutsche Post,

schon relativ lange bin ich ein Fan von Dir. Unterbewusst sicherlich schon zu der Zeit, als Du noch Deutsche Post der DDR hießt. Vielleicht habe ich auch deshalb relativ viele un-/gummierte und gezahnte Papierschnipsel von Dir in Alben gesammelt. Munter lagern sie irgendwo neben anderen mehr oder weniger bunten, illustren oder gewöhnlichen Wertzeichen.

Gerne habe ich Dich auch verteidigt gegen Biber-Post und Hermes. Darum nimm' es mir nicht allzu krumm, wenn ich Dich jetzt kritisieren muss. Das verträgt eine solch solide Beziehung. Ich wünsche mir für meine Tonträgersendungen nichts mehr, als dass Du sie mir bringst. Noch nie hat mir das auch nur den Anflug von Sorgen bereitet, doch als ich gestern den Briefkasten öffnete, traf mich fast der sprichwörtliche Schlag. Es grinste mich der fiese Riss der Papierverpackung an, der nichts Gutes ahnen ließ.


Doch halb so schlimm scheinbar: Du hast Dich ja mutig darum gekümmert, dass meiner Sendung nichts weiter passiert und sie sogar mit einer wasserabweisenden Schutzhülle versehen, die mich beim Auspacken davon überzeugt hat, dass diese Folie das vorzeitige Öffnen verhindern hätte können.


Und tatsächlich, der Inhalt war wie neu, so neu zumindest, wie er beim Eintüten gewesen war. Da hast Du aber nochmal Glück gehabt. Eine Bitte hätte ich zum Schluss noch: Tu' mir das nie wieder an und bleib so, wie Du mal gewesen sein wirst :D

Danke!

Dienstag, 3. März 2009

Geschwisterlieder III

Weiteres Beispiel:
Liebesbeziehungen als ständige Wiederholung, als Anfang-Mitte-Ende und wieder von vorn, als ständige Sinuskurve, ein Auf-Und-Ab. In beiden Fällen wird innerhalb von zwei Minuten besungen, wie glücklich man am Anfang einer neuen Liebe ist, und wie schlimm es am Ende der selben ist. Natürlich darf man das Dazwischen nicht vergessen.

Das Ärzte-Lied gab es schon zu Soilent Grün Zeiten, als spätestens 1982. Supernichts haben sich etwas Zeit mit der Problematik gelassen, das Lied erschein 2008 auf „Fixpunkte & Bojen“. Während Unsichtbare Frauen und Tierversuche schon recht konkrete und extrem seltene Liedinhalte sind, ist die Liebe in der Musik wohl ein ziemlicher Locus Communis. Von daher dürften sich zu diesem Thema bestimmt noch andere Songs finden. Die Liebe ist doch der Grund warum Musik gemacht wird? Man denke nur an die Form von Gitarren. Welcher Kerl kann leugnen, Gitarre nicht dem anderen Geschlecht wegen spielen gelernt zu haben?! :D Und dank der beiden Lieder wissen wir ja, was da so passieren kann. So reicht.

Montag, 2. März 2009

Geschwisterlieder II

Ein zweiter Teil der Geschwisterlieder-Serie, heute geht es um unsichtbare Frauen, was an sich schon ein recht ausgefallenes Thema ist, aber dann gibt es auch noch zwei deutsche Bands, die sich dessen musikalisch angenommen haben.

Als erstes wären die Chefdenker zu nennen, genauer das lediglich als Demo veröffentlichte Lied „Unsichtbare Frau mit gutem Charakter“ (gibt's auf der Chefdenker-Seite). Was zählt sind die inneren Werte, und äh, davon hat eine unsichtbare Frau viel? Hm, auf jeden Fall kann man bei ihr auch nicht ein bisschen auf Äußerlichkeiten achten. Aber egal, wie toll diese unsichtbare Frau ist, in die Arme schließen ist nicht drin, und sie fehlt auch, wenn sie da ist, weil sie ist nicht da!? Tja, man kann wohl nicht alles haben.

Auch Wizo stellen in ihrem gleichnamigen Lied fest, dass unsichtbare Frauen ja eigentlich nicht da sind, aber man es trotzdem irgendwie merkt, oder so. Der Text scheint ein Argument für den Spruch „Einbildung ist auch 'ne Bildung“ zu sein. Oder die Sache mit den weißen Mäusen. Das, was man selbst, aber die anderen nicht sehen, ist wohl meist das Beste. Zumindest wird es einem nicht weggenommen, weil ... genau.

Das Wizo-Lied erschien 2004 auf Anderster, circa ein Jahr nachdem die Demo für die Chefdenker-Version aufgenommen wurde. Mal sehen, welche Band als nächstes die unsichtbaren Frauen besingt. Da fällt mir als Abschluss noch das Album „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer“ ein, bei dem zumindest der Titel in diese Richtung geht :D